Was sind die Aufgaben eines Family Offices?

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Wenn Familien ein hohes Vermögen in welcher Form auch immer besitzen, dann wollen sie es gut verwaltet wissen. Und immer wieder hört man dann das Wort des „Family Office“. Was hat es damit auf sich und was sind die Aufgaben eines solchen?

Was ist ein Family Office?

Hat man ein hohes bis sehr hohes Vermögen von vielen, vielen Millionen Euro oder Dollar, dann will man es verwaltet haben. Das muss weit über Steuerberatung oder Anlageberatung und dergleichen hinausgehen. Wenn das Geld und Vermögen so groß ist, dass man es kaum noch wirklich überblicken kann und schon gar nicht alleine verwalten kann, so braucht man Expertise, um es gut zu verwalten. Wo soll man anlegen? Wie lange? Wie halte ich mein Vermögen (und meine Firma) innerhalb der Familie? Solche Fragen werden dann wichtig. Und auch wenn auch verschiedene Banken solche Abteilungen bereitstellen und sich mehr und mehr auch auf dieses Geschäft konzentrieren. Doch ein einzelnes und unabhängiges Family Office bietet die meisten Vorteile. Die Kontrolle bleibt stark bei der Familie. Und die ganzen Aufgaben, die ein solches Family Office übernimmt sind so umfänglich wie kaum etwas sonst.

Prioritäten

Eine Familie mit Vermögen hat Prioritäten und auch ein Family Office hat sich damit selbst Prioritäten gesetzt, die genau diesen Bedürfnissen angepasst sind. Ist man reich, will man nicht unbedingt schnell zu viel Geld kommen, denn das Geld ist ja hier nicht das Problem, weil es schon vorhanden ist. Der Wunsch einer Familie kann aber darin bestehen, das Vermögen zu erhalten und auch in der Familie zu halten. Zum Beispiel das Unternehmen, damit es nicht von außen kontrolliert oder gar übernommen werden kann. Der Kapitalerhalt ist deshalb auch die oberste Priorität vieler Family Office. Man hat Geld, man braucht nicht unbedingt mehr, aber man will behalten, was man hat.

Die zweite Priorität besteht darin, Rendite zu erzielen. Man will investieren, auch langfristig, und da soll natürlich auch etwas für einen rausspringen. Dieses Ziel steht hinter dem der Kapitalerhaltung zurück, und doch ist es wichtig, etwas zu verdienen.

Und als dritte Priorität kann man den sogenannten Cashflow ausmachen. Geld fließt hin und her und man kann damit Aussagen über die eigene Liquidität gewinnen. Eine wichtige Kenngröße.

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Rundumversorgung

Ein Family Office stellt vermögenstechnisch eine Art von Rundumversorgung dar. Die Familie behält eine sehr hohe Kontrolle über Investitionen und auch die Fremdkosten halten sich in Grenzen, eben weil man sich einem Family Office anvertraut hat. Es wird beraten und beraten und noch mal beraten. Steuern, Trusts, Risikoabwägung, Dauer der Anlage und so weiter. Doch auch da hört es noch nicht auf. Ein Family Office wird zu einem Teil der Familie und zu einem Teil des Vermögens. Denn hier geht es nicht nur um Anlage oder um Beratung, sondern man kann – das hängt von der Firma ab – auch verschiedene Aufgaben übernehmen lassen, die sonst ein Sekretariat übernehmen würde. Einladungen verschicken, Reisen Buchen, Telefonanrufe und was sonst noch so an lästigen kleinen Aufgaben anfällt. Deshalb muss das Vertrauen von Familie und Family Office zueinander auch groß genug sein, damit das ganze überhaupt klappt und damit man auch die Aufgaben überträgt, die man übertragen könnte und sollte und nicht doch selbst alles doppelt macht. Auch die Steuererklärungen könne von solch einem Family Office erledigt und begleitet werden.

Trifft man auf das richtige Family Office und hat man das nötige Geld dafür, dann kann das die beste Entscheidung sein, die man je für sein Vermögen getroffen hat. Sie handeln anders als Banken und sind weniger an ihre eigenen Kommissionen interessiert, wie es eine Bank bei Investitionen wäre, sondern vor allem darin, die eigenen Aufgaben gut zu erfüllen, weil das Family Office allein der Familie verpflichtet ist. So verwalten US Family Offices schon seit jeher das Vermögen etlicher großer und bekannter US-Familien und haben so einiges an Erfahrung gesammelt und Kontakte geknüpft.

Vollkommene Vertrautheit

Wer so vermögend ist, dass ein Family Office infrage kommt, der hat so viel Geld, dass das Verwalten allein gar nicht mehr möglich ist oder nicht ratsam, da sich Fehler einschleichen könnten, wenn man keine Ahnung von dem hat, was man da tut. Also muss man verwalten lassen. Und ein Family Office hilft genau dabei. Aber aufgrund des oben genannten Umfangs der Aufgaben und Möglichkeiten ist es wichtig, dass das Unternehmen vollkommenen Einblick bekommt und weiß, was die Familie wünscht und will und wohin es gehen soll. Wie sieht es überhaupt vermögenstechnisch aus? Was sind ihre Optionen und wer soll was erben, wenn sich diese Frage einmal stellt? Ein Family Office kann zu einem echten Teil des Lebens und auch des Familienlebens werden. Das ist nötig und richtig so, denn nur dann kann das Vermögen wirklich gut verwaltet werden und die Entscheidungen richtig und individuell zugeschnitten getroffen werden. Man darf sich also nicht davor scheuen alle Aufgaben, die sich bieten, in Anspruch zu nehmen. Steuer, Erbe, Investition, Organisation und alles andere. Und dafür muss man sich kenntlich machen, offenlegen und zeigen, was man will und kann. Keine falsche Bescheidenheit und Misstrauen und dem eigenen Geschäftssinn vertrauen, dann wird alles gut und dann kann man sich den echten Profis anvertrauen.

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Über Christian 153 Artikel
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