Sind Streamingdienste wie Spotify fair für Künstler?

Spotify

Das Streamen von Filmen und Downloaden von Musik im World Wide Web genießt derzeit ein Allzeithoch, welches kaum zu brechen ist. Spätestens mit der pandemischen Lage seit Beginn der Corona Krise weltweit hat dieses Phänomen nochmals Zulauf durch weitere User erhalten, was nicht jedem Künstler Freude bereitet. Während es bei Streamingdiensten für die Schauspieler keinerlei finanzielle Einbußen zu vermelden gibt, weil sie ohnehin schon für die Serien und Filme bezahlt wurden, ist es beim Download und Anhören von Musik im Web über Musik-Streamingdienste deutlich schwieriger für die Künstler! Geld verdienen mit Musik ist für viele der Lebensinhalt ihres Daseins, aber gerade bei Spotify scheiden sich die Meinungen der Künstler, sodass vermehrt die Frage aufkommt, ob Streamingdienste überhaupt fair gegenüber ihren Künstlern sind? Genau dieser Frage müssen wir auf den Grund gehen, denn sie ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Spotify macht es vielen Musik Genres immer schwerer

Es ist nicht so, dass man bei Spotify als Künstler leer ausgehen würde wie auch Online-Musik24.com zu bedenken gibt. Viel mehr ist es so, dass gerade die etwas weniger „beliebteren“ Genres wie Jazz, Blues oder Klassik als Verlierer gegenüber Rock, Pop oder gar Rap durchgehen. Pro Track bekommen die Künstler selbstverständlich Tantiemen, welche jedoch ganz gezielt für kurze Songs statt ganze Alben deutlich attraktiver in der Vergütung sind. Denn es fällt bei Spotify vor allem eines auf, die kürzeren Songs scheinen beim Publikum beliebter zu sein und das führt dazu, dass gerade all jene, die noch auf Alben und Songs über 3:00 Minuten wert legen im Nachteil sind. Songs zwischen 2:00 und 2:50 Minuten sind indes genau die musikalische Begleitung, die am meisten vom System Spotify profitiert. Kurze Songs, die schnell wiederholt werden können und dennoch eine Message aufweisen sind beliebter, was sich gleichzeitig auch auf den Verdienst auswirkt. Während das Nachsehen bei Musikbranchen wie Klassik, Jazz und Blues zu erkennen ist. Denn sie haben es wirklich schwer.

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Kurze Songs verdienen auf Spotify einfach mehr

Eine weitere Problematik für Künstler an Spotify ist eindeutig die, dass Songs schon nach 30 Sekunden als abgerechnet gelten und es dabei dem Anbieter vollkommen egal ist, ob ein Song nur 35 Sekunden geht oder gar 5 Minuten. So erklärt sich natürlich auch der Verdienst für Künstler, die nur Songs in ihrer Playlist mit 2:30 Sekunden aufweisen, wo die Wiederholung des Songs deutlich schneller geht als die von Interpreten, die auf künstlerisches Schaffen mit mehr Minuten achten. Zum besseren Verständnis bedeutet das, dass man in 5 Minuten einen 2:30 Minuten Song gleich zweimal hören kann und damit wird zweimal abgerechnet, während ein Song von 4.13 Sekunden nur eine Abrechnung im selben Zeitraum ermöglicht. Also ist es nachvollziehbarer denn je und für viele Spotify-Neulinge verständlicher, wieso vermehrt Songs zwischen 2:00 und 2:50 Minuten online sind.

Das Pro-Rata-Verfahren ist ein weiterer Nachteil bei Spotify

Ein weiterer Nachteil für Künstler ist, dass Spotify auf ihr Pro-Rata-Verfahren nicht verzichten möchte! Denn Abonnenten mögen zwar einen monatlichen Beitrag zahlen, um gewisse Musik-Genres hören zu können, aber diese Einnahmen werden in einem großen Topf geworfen, ähnlich wie bei Versicherungen die Beiträge. Diese Einnahmen werden dann wiederum auf die einzelnen Künstler, deren Lieder am meisten in kürzester Zeit gestreamt wurden, entsprechend verteilt, sodass diese mehr verdienen als Künstler, deren Songs genau so häufig gestreamt wurden, aber über einen längeren Zeitraum hinweg. Denn gerade die Songs von Rappern als Beispiel passen perfekt in das Spotify-Schmema mit kurzen und knackigen Songs, die ständig schnell zu wiederholen sind und somit einen hohe Streamrate ermöglichen. Eine unfaire Ausschüttung von Einnahmen kann man hier an diesem Verfahren eben so erkennen, sodass man wirklich davon sprechen kann, dass Spotify nicht so fair zu Künstlern ist, wie es auf dem ersten Blick erscheinen mag.

Spotify scheint nichts ändern zu wollen!

Viele Künstler beschweren sich regelmäßig auch öffentlich über diese unfaire Behandlung ihrer Person gegenüber. Denn am meisten profitieren von Spotify all jene Künstler, die zum einen kurze und schnell wiederholbare Songs aufweisen und so viele Abonnenten generieren und zum anderen die Künstler, die sowieso gewisse Genres abrunden. Das führt jedoch dazu, dass andere Genres und Künstler automatisch damit in den Hintergrund rücken, was natürlich nicht gut ankommt. Drum wollten viele Künstler bereits, dass das Pro-Rata-Verfahren abgeschafft wird, aber daran hat Spotify derweil keinerlei Interesse. Auch scheint es so zu sein, dass größere Plattenfirmen und Musikproduzenten sich dagegen ausgesprochen haben, was natürlich auch auf den Streamingdienst den Druck erhöht, diese gut zahlenden Fans der Künstler nicht zu vergraulen, wenn diese deswegen den Streamingdienst nicht mehr nutzen! Ob mit einer Änderung des Abrechnungsverfahrens zu rechnen ist, steht derweil also in den Sternen.

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YouTube macht es seinen Künstlern etwas leichter

Anders als Spotify ist YouTube für die User natürlich kostenlos. Sie können einfach ohne eine Anmeldung vorbeikommen und die Musikvideos ihrer Lieblingskünstler ansehen. Pro Klick verdienen diese wiederum ihr Geld. Durchschnittlich verdienen Künstler pro 1000 Klicks circa 1 Euro und das ist ganz sicher nicht schlecht. Immerhin müssen die Clips nur begeistern und seien es Kochvideos, Unterhaltungsvideos und mehr. Es geht bei YouTube also um ein Potpourri an verschiedenen Möglichkeiten, sich als Künstler frei zu entfalten. Gleichermaßen locken Künstler mit Mitgliedschaften, wo sie ihre Künstler gerne fördern können ( bei Influencern sehr begehrt ) und damit natürlich auch den Verdienst dieser steigern. Der Verdienst klingt auf dem ersten Blick sehr wenig, aber es lohnt sich immer, wenn eine gewisse Anzahl erreicht ist. Spitzenstars verdienen schließlich 100.000 bis 20 Mio. Euro pro Jahr, was die lohnenswerte Range in jedem Fall deutlich macht.

Es mag sein, dass gerade Spotify sich als wirklich unfairer Streamingdienst für Rand-Genres der Musik entpuppt, was wiederum nicht für YouTube gilt. Diesen Anbieter können wir wärmstens für alle Musik-Genres empfehlen, aber auch für Kochvideos & Co. YouTube berücksichtigt somit alle Künstler gleichermaßen und jeder verdient pro Klick dasselbe. Es ist also immer empfehlenswerter, es gleich auf allen Streamingdienste zu probieren, um so den Verdienst zu steigern und sich nicht nur auf einen zu verlassen. Denn überall lässt sich als Künstler verdienen, aber die Reichweite von geringen Verdienstmöglichkeiten bis sehr hohe obliegen oftmals auch den Voraussetzungen der Streamingdienste sowie der künstlerischen Freiheit.

Über Christian 150 Artikel
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